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Katharina Willkomm hat einmal sechs Jahre in Nachbarschaft zu einem Alten- und Pflegeheim gewohnt. Die Bundestagsabgeordnete, die ein weiteres Mal für die FDP im Wahlkreis Aachen I kandidiert, erinnert sich gut an eine nächtliche Situation zurück. Sie hörte die Hilferufe eines Bewohners, der gestürzt war und offensichtlich den Nachtdienst nicht erreichen konnte. So war es Katharina Willkomm, welche Hilfe rief. Das hat ihr persönlich am konkreten Beispiel gezeigt, vor welchen strukturellen Herausforderungen der ganze Komplex der Pflege steht.
Die FDP-Abgeordnete sieht keine einfachen Lösungen am Horizont. Sie möchte aber die Weichen richtig stellen helfen. Einige Stichworte: Es gelte, für die Zukunft Standards zu definieren, die nicht unterschritten werden dürfen. Jenseits dieser Standards sollte Pflege flexibilisiert werden, um sie nach den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten auszugestalten. Überhaupt die Finanzierung: Das vom Aktionsbündnis „Wir machen Dampf“ mit Blick auf Erfahrungen europäischer Nachbarn vorgeschlagene Dreisäulenmodell von gesetzlichem Teil, privatem Teil und betrieblicher Vorsorge nimmt sie gerne mit. Ebenso die Anregung, alle Gesetzesvorhaben darauf zu prüfen, wie sie sich auf die Situation von Frauen auswirken, welche die Hauptlast in der Pflege tragen, gerade auch als pflegende Angehörige.
Dass Krankenhausbetten bei mangelhafter Auslastung abgebaut werden, sieht Katharina Willkomm als falschen Mechanismus an. Vielmehr sollten diese Betten als Kurzzeitpflegeplätze eingesetzt werden, was sich zum Beispiel bei der Nachsorge von Operationen anbietet. Das würde das System an anderer Stelle entlasten und die Abläufe unaufwändiger ausgestalten. Ein weiterer Punkt der FDP-Kandidatin ist, die heutigen Möglichkeiten der Technologie besser zu nutzen, sei es in der niedrigschwelligen Information und Beratung von pflegenden Angehörigen, sei es in einer möglichst einfachen Abwicklung von Anträgen und Aufnahmen. Auch in der Pflege selbst kann sich Katharina Willkomm mehr Technik vorstellen. Allerdings sagt sie auch: Die persönliche Begegnung und das direkte Gespräch sind unersetzlich. „Pflege lebt vom zwischenmenschlichen Kontakt.“