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Die Situation pflegebedürftiger Menschen kennt Andrej Hunko schon aus jungen Jahren. Der Aachener Bundestagsabgeordnete, der ein weiteres Mal für „Die Linke“ im Wahlkreis Aachen I kandidiert, hat seinen Zivildienst bei einem Mobilen Sozialen Dienst abgeleistet. Nur zu gut erinnert er sich an die Einsamkeit und Verzweiflung alter Menschen, die in ein tiefes Loch fielen, als sie ihre Rollen als Arbeiter oder Hausfrau hinter sich gelassen hatten.
Wie sich die Situation aus Sicht pflegender Angehöriger darstellt, interessierte Hunko vor diesem Hintergrund sehr. Die Forderungen des Aktionsbündnisses „Wir machen Dampf“ decken sich in vielerlei Hinsicht mit dem, was im Wahlprogramm der Linken seht. Dass es verstärkter Investitionen und Interventionen in diesem Bereich bedarf, ist ein gemeinsames Anliegen. Es ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Generationengerechtigkeit.
Besonders fragte der Aachener Bundestagsabgeordnete bei der Thematik der so genannten „Live-ins“ nach, also der Frauen und wenigen Männer, die in den Haushalten pflegebedürftiger Personen leben und sich um diese rund um die Uhr kümmern. Dass es hier einen besseren gesetzlichen Rahmen braucht, mehr Arbeitsteilung, Verknüpfung mit zivilgesellschaftlichen Akteuren im Stadtteil, gute Erfahrungen gibt im benachbarten Ausland – sehr spannend für Hunko.
Das rote Bügeleisen vor Augen, legte der Linken-Politiker eine Analyse aus dem Blickwinkel der Europapolitik hin. Ganz offensichtlich gebe es hier ein Dunkelfeld und eine rechtliche Grauzone, die zu Lasten der betroffenen Beschäftigten und ihrer Herkunftsländer gehe. Das sei für Europa ein doppeltes Problem, sagte Hunko. Denn wer sich hier unter schlechten, ungesetzlichen Bedingungen verdinge, fehle den eigenen Familien und Gemeinwesen in der Heimat.