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Ein Bügeleisen hat er noch nie geschenkt bekommen. Das bekennt Oliver Krischer freimütig. Die Probleme pflegender Angehöriger allerdings sind dem Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen nicht neu. Er kandidiert im Wahlkreis Aachen I erneut für das Parlament. Und nahm das liebevoll besprühte rote Bügeleisen in aufgeräumter Stimmung entgegen, im Beisein des zweiten Aachener Grünen-Kandidaten, Lukas Brenner. Gerade hatte Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock auf dem Katschhof gesprochen, zwischen Rathaus und Dom.
So rheinisch froh und aufgekratzt von einer erfolgreichen Kundgebung, so ernst wurde der MdB beim Thema pflegende Angehörige. Aus dem Bekannten- und Freundeskreis kennt Oliver Krischer die Belastungen und Überforderungen, die sich aus einer ausgesprochen komplexen Landschaft von Zuständigkeit, Antragsformularen und Hilfsbedingungen ergeben. Das müsse einfacher werden, resümierte der Abgeordnete. Angesichts des demografischen Wandels, der sich verstärke, müssten diese Probleme in der nächsten Legislaturperiode angepackt werden.
Krischer und Benner ließen sich die Forderungen des Aktionsbündnisses „Wir machen Dampf“ gut erklären. Schnittmengen zum Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen gab es einige. Interessant für die Menschen im Rheinischen Revier: den Bereich der Pflege auch als soziale und ökonomische Gestaltungsaufgabe im Strukturwandel zu begreifen. Hier bieten sich Chancen, Modellregion zu werden, mit dezentralen, lokal verorteten Sorgenetzen. Denn zur nachhaltigen Entwicklung gehören sozialpolitische Lösungen, welche die Wege im übertragenen und wörtlichen Sinne kurz halten.